Auftrag 2 - Richter des Todes: Öffnen Sie die Tür der Kathedrale

Dante befand sich beinahe am Anfang eines langen Gangs. Unschlüssig sah er nach rechts und links. Dann wandte er sich kurzerhand nach links. An beiden Seiten hingen düstere Bilder und direkt über ihm war ein Vorsprung in Form eines steinernen Kopfes, der mit leeren Augen auf Dante hinabsah. Dante würdigte ihn nur eines kurzen Blickes, dann öffnete er die Tür und trat in einen kleinen Raum, der voll mit allerlei Gerümpel stand. Mit seinem Schwert schlug er sich seinen Weg bis zur anderen Raumseite frei. Als die Klinge aus einem alten Tisch kaum mehr als einen Haufen Brennholz machte bemerkte Dante einen blauen Schimmer. Er räumte das Überreste des Tischs beiseite und nahm den blauen Steinsplitter an sich. Direkt vor ihm auf einem kleinen Podest stand reglos eine goldene Statue. Eine ähnliche Figur war ihm bereits in der großen Halle aufgefallen, doch er hatte noch keine Verwendung für sie gefunden. Er näherte sich ihr und plötzlich begannen die roten Steine in seiner Tasche zu leuchten. Er nahm eine Handvoll Steine und streckte sie der Statue entgegen. Als er die Statue schließlich berührte strahlte sie in einem hellen Goldgelb und er mußte die Augen kurz schließen. Blinzelnd öffnete er sie wieder und erkannte ein vielfältiges Angebot an seltsamen Objekte vor sich. Daneben standen Zahlen, die wohl die Preise der Waren in roten Kugeln darstellten. Dante nickte. "Alles hat hier eine Verwendung, dachte ich es mir doch." Er nahm sich vor weiterhin Ausschau nach den goldenen Figuren zu halten und sich ihre Standorte einzuprägen.
Er ging zurück auf den Gang und folgte ihm in die andere Richtung. Auf halbem Weg befand sich noch eine Tür, die jedoch verschlossen war. Es ging eine flache Treppe hinauf und dann endete der Gang aprupt vor einer weiteren Tür. Jedoch hatte das Bildnis einer Frau aus deren Brust ein Schwert ragte an der rechten Wandseite sofort Dantes volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wie hypnotisiert lief er darauf zu und konnte seinen Blick nicht von dem Schwert wenden. Seine Hand machte sich selbstständig und legte sich um den Schwertknauf, der die Form eines Drachenkopfes mit Flügeln hatte. Fast zu spät bemerkte er die Inschrift auf dem Bildnis. Rasch zog er seine Hand zurück als habe er einen Stromschlag bekommen. Alles schien sich um ihn zu drehen. Das Schwert vor ihm bewegte sich plötzlich, löste sich aus der Figur und schoß hoch in die Luft, die Spitze direkt auf Dante gerichtet. Dante starrte entsetzt nach oben und stolperte unbeholfen ein paar Schritte zurück. Doch es war bereits zu spät, blitzschnell durchbohrte ihn das Schwert und warf ihn zu Boden.
Stöhnend richtete sich Dante wieder auf und packte das Schwert, das glänzend rot von seinem Blut schimmerte, am Knauf. "Alastor?" er blinzelte verwirrt. "Alastor. Verstehe, das ist also Dein Name." Er betrachtete das Schwert, das unschuldig sauber in seiner Hand lag, dann seine unbeschädigte Kleidung und seinen unverletzten Körper und runzelte die Stirn. Er tat den Vorfall mit einem Schulterzucken ab und machte testweise ein paar Probeschläge. Die Waffe lag leicht und ausgewogen in seinen Händen, wie für ihn gemacht. Da Dante niemand war, der viele Fragen stellte, besonders bei Schwertern, an denen er Gefallen fand, schnallte er Force Edge um und rüstete sich stattdessen mit Alastor aus. Er warf einen Blick über seine Schulter und stellte fest, daß das Bildnis der Frau sich in die Figur eines Todesrichters verwandelt hatte, dessen Totenschädel ihn angrinste. Seine Hände waren geformt als würden sie etwas halten.
Dante ging zur nächsten Tür und betrat eine kleine Bibliothek. "Sieht aus als wäre ich hier in einer Sackgasse gelandet" murmelte er vor sich hin während er die Treppe hinaufstieg. Ein Glitzern mitten in dem großen Gemälde an der Wand machte Dante auf einen rostigen Schlüssel aufmerksam. Er betrachtete das Bild. Es schien als habe der Sensenmann persönlich Modell gestanden. Aber etwas war seltsam. Das Wesen in der langen schwarzen Kutte und der ausdruckslosen Maske wirkte beinahe lebendig. "Na klar" Dante winkte ab und grinste "solange bin ich doch noch garnicht in diesem verrückten Schloß." Sein Blick wanderte zu Alastor, doch das Schwert zeigte keine Reaktion.
Er ging hinüber auf die andere Seite und studierte die Einbände der verstaubten Bücher. Dabei fiel sein Blick unter den kleinen Tisch in der Ecke. Mit einem Schlag beförderte er den Tisch zur Seite und hob die Schrotflinte, die darunter verborgen war, auf. "Was haben wir denn da? Ich glaube, so langsam kann ich mich mit dieser alten Ruine anfreunden."
Mit dem rostigen Schlüssel aus dem Bild lief Dante zurück zu der verschlossenen Tür im Gang. Der Schlüssel paßte und die Tür öffnete sich quitschend. Dante atmete tief die frische Luft ein als er auf den kleinen Hof hinaustrat.
Geschickt sprang er auf die Spitze des Brunnens, sammelte die roten Kugeln ein, die aus der Luft auf ihn hinabfielen und dreht sich einmal um sich selbst. „Nett hier. Etwas vernachlässigt, aber … hey, was haben wir denn da?“ Mit einem großen Sprung landete er neben einer magischen Barriere, hinter der sich eine Löwenstatue verbarg, und beäugte sie neugierig. Vorsichtig berührte er sie mit einer Hand und bekam unmittelbar einen elektrischen Schlag verpasst. Mürrisch schüttelte er seine Hand „Nicht würdig, hm? Warte nur, ich zeige Dir, wer nicht würdig ist.“ Dante packte Alastor mit beiden Händen und schlug mit aller Kraft auf die Barriere ein.
Die Wucht des Aufpralls warf ihn zurück. Unsanft landete er auf dem Boden und Alastor direkt neben ihm. Die magische Barriere war unversehrt. Dante stand auf, klopfte sich den Staub aus der Kleidung und betrachtete die Barriere aus zusammengekniffenen Augen.
Dann wandte er seine Aufmerksamkeit dem Rest des Hofes zu. Da die Treppe zur oberen Ebene zerstört war sprang er mit einem Satz nach oben. Dort entdeckte er eine Tür, die mit einem Löwenkopf verziert war. Allerdings hatte die Tür keinen Griff und Dante fand keine Möglichkeit sie zu öffnen. Er ging hinauf zum Balkon und sprang über die Löcher im Boden. Am Ende befand sich eine weitere Tür, die er problemlos öffnen konnte. Er folgte dem dahinterliegenden Gang bis er in einen breiten Raum überging.
Auf einer Seite stand eine Art Altar mit einem kleinen runden Loch in der Mitte. Neben einer Statue war ein schwerer Steinsarg aufgestellt. Mit großer Anstrengung versuchte Dante den Sarg beiseite zu schieben, doch er bewegte sich kein Stück. Schließlich nahm er abermals Alastor zur Hand und schlug auf den Stein ein. Grelle Blitze hüllten das Schwert ein und der Steinsarg glitt nach hinten. Eine kleine, viereckige Klappe kam zum Vorschein. Dante zog den Deckel auf und spähte in die Dunkelheit darunter. „Möchte wissen, wer sich die Mühe macht etwas so gut zu verstecken.“ Er ließ sich durch die Klappe nach unten fallen. Platschend landete er in zentimeterhohem, abgestandenem Wasser. Er rümpfte die Nase. Der Raum war überwuchert von Pflanzen. Ein Totenschädel grinste ihn kalt an. Die Figur kam Dante bekannt vor. „Der Todesrichter.“ Schoß ihm durch den Kopf. Doch die Hände dieses Todesrichters waren nicht leer. Er hielt einen langen Stab in der Hand, den Dante sofort an sich nahm. „Möchte wetten, ich finde für ihn eine bessere Verwendung als ihn hier vermodern zu lassen .“
Ein scharbendes Geräusche hinter ihm ließ Dante aufhorchen. Eine Geheimtür gab einen Durchgang zur Bibliothek frei. „Prima, das spart mir einen langen Weg.“
Mit großen Schritten durchquerte Dante die Bibliothek und wollte gerade nach der Türklinke greifen, da wurde die Tür durch ein weißes Siegel verschlossen. Durch den Raum hallte bösartiges Gekicher, das es Dante eiskalt den Rücken hinunterlaufen ließ. Instinktiv wandte er sich dem Gemälde zu, das nur noch ein schwarzes Bild zeigte. Das Gekicher näherte sich und aus den Wänden kamen drei Wesen mit langen dunklen Umhängen geflogen, die sich mit riesigen Scheren auf Dante stürzten.
Er wich zur Seite aus und stieß Alastor nach dem Wesen, das ihm am nächsten war. Die Klinge ging widerstandslos durch den schwarzer Umhang und die Kreatur kicherte überheblich. Sie öffnete die riesige Schere, doch sie kam nicht dazu Dante zu verletzen, denn er schlug ihr die Waffe mit Alastor aus den Händen und schoß in der gleichen Bewegung mit der Schrotflinte auf die Stelle wo das Gesicht hätte sein sollen. Die Maske des Wesens zerbrach in viele Einzelteile und die Kreatur löste sich mit einem grellen Schrei auf.
Dicht vor Dante schlug die Schere in den Boden ein. Er trat sie beiseite und richtete die Flinte auf das nächste Wesen. Kichernd zog es sich zurück, nur um blitzschnell auf Dante zuzufliegen. Er sprang hoch und ließ Alastor auf das Wesen hinuntersausen. Ehe die Kreatur sich aufrappeln und die Schere schützend vor sich halten konnte hatte Dante ihre Maske mit ein paar schnellen Kombos gespalten. Das dritte Wesen umkreiste Dante unschlüssig, ließ jedoch nicht von ihm ab. Dante jagte eine Schrotladung nach der anderen auf die Schere bis es die Deckung nicht länger halten konnte. Der nächste Schuß traf die Maske des Wesens, es taumelte unter lauten Schreien zurück und Dante setzte ihm um ihm den Rest zu geben.
Mit dem letzten Wesen verschwand auch das Siegel der Tür. Er ging hinaus auf den Gang und legte den Stab in die Hände des Todesrichters, der daraufhin die Tür zur Kathedrale freigab.

                                                      

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