Auftrag 4 - Schwarzer Ritter

-Zeigen Sie dem Löwen Ihre Kraft und öffnen Sie den Weg. Holen Sie sich die Melancholie-Seele -

Kaum hatte Dante die Kathedrale verlassen wandte er sich zur Todesrichtertür um. Einer inneren Eingebung folgend schob er die Tür auf und betrat den Raum in dem er sich zuvor erst den ‚Stolz des Löwen’ verdient hatte.

„Vernichte 100 der Phantom-Babys“ flüsterte ihm die gleiche Stimme zu, die ihm unter Wasser den Auftrag gegeben hatte die Sin scissor zu besiegen. Der Boden der Kathedrale war bedeckt von hunderten von Miniaturphantoms. Eine Gruppe der kleinen Lavaspinnen ringte Dante ein, der kurzerhand nach Ebony und Ivory griff und das Feuer eröffnete. Unmittelbar sobald sie getroffen wurden verwandelten sich die Miniphantoms in rote Kugeln. Dante bahnte sich seinen Weg Richtung  Altar und schoß auf alles, was sich bewegte. Schließlich war keine der Spinnen übrig und bevor Dante die Kathedrale erneut verließ erhielt er abermals einen blauen Kristallsplitter für die erfüllte Aufgabe.

Zufrieden schlenderte er den langen Gang entlang und wollte nach der Tür, die hinaus auf den Hof führte, greifen als plötzlich der Boden zu beben begann.

Er kämpfte um sein Gleichgewicht und drehte den Kopf nach hinten, da schob sich bereits Phantoms massiger Körper in den Gang.

Wütendes Brüllen hallte durch die Luft als er am Gangende steckenblieb. Dantes sarkastischer Kommentar blieb unausgesprochen als die Steinsäulen unter der ungeheuren Kraft der Spinne splitterten und ein Ball gleißender Lava auf Dante zuschoß. Seine schnellen Reflexe bewahrten ihn vor ernsthaften Schäden. Dante stellte sich mitten auf den Gang, zog Alastor und wartete gelassen ab. Dem nächsten Lavastrahl stand Dante nicht unvorbereitet gegenüber. Er holte mit Alastor aus und schleuderte den Lavaball zurück. Phantom brüllte zornig auf als seine eigene Attacke ihn traf und schob sich unter brechenden Säulen und einstürzenden Wänden weiter voran auf die winzige Kreatur vor ihm zu.

Gelassen ließ Dante die Spinne auf sich zukommen, dann rief er Alastor Zauberkraft und stürzte sich in Teufelsform auf Phantom. Die Schwerthiebe hagelten blitzschnell und kraftvoll auf Phantom nieder und als ihm die Energie ausging und sein Feuer zu erlöschen drohte zog er sich sofort zurück. Dante atmete tief durch und hielt einen Moment inne. Der Gang war völlig verwüstet und es fehlte nicht viel, da hätte Phantoms riesiger Körper Dante am Gangende zerquetscht.

Dante ging die paar Schritte zur Tür unter dem Vorsprung mit dem Steinkopf und drückte die Klinge herunter. Abermals krabbelten ihm hunderte kleiner Mini-Phantoms entgegen. „Vernichte 100 der Phantom-Babys. Aber verwende dafür keine Waffen.“ Flüsterte die Stimme diesmal. Dante runzelte die Stirn. Für ihn waren Ebony&Ivory schon lange keine gewöhnlichen Waffen mehr, die beiden waren mehr ein Teil von ihm selbst. Widerstrebend, aber gehorsam ließ er sich an seinem Platz und trat mit leeren Händen in den Raum. Wo er hintrat verwandelten sich die kleinen Spinnen in rote Kugeln und so lief er in Kreisen durch den Raum bis abermals kein Baby-Phantom übrig war. Für seine roten Kugeln leistete er sich bei der goldenen Götterstatue „Luftgang“, packte den blauen Kristallsplitter, den er für den erfüllten Auftrag erhalten hatte, ein und verließ den Raum.

Er sah sich vorsichtig um, doch von Phantom war nichts zu sehen, dann lief er zurück in die Mitte des Gangs und durch die Tür auf den Hof hinaus. Dante benutzte den ‚Stolz des Löwen’ und die Barriere verschwand. „Warum nicht gleich so?“ brummte er. „Mal sehen,“ er betrachtete die Löwenstatue genau.

Alastor vibrierte auf seinem Rücken und Dante griff nach hinten um den Knauf zu packen. mühsamhe hielt er das zitternde Schwert fest und führte es näher an die Statue heran. Mit einer fließenden Bewegung holte er aus und schlug mit Alastor auf den Löwen ein. Blitze umgaben die Klinge als das Metall auf den Stein traf. Dann zerfiel die Löwenstatue zu Staub. Dante hörte über sich aus der Richtung der Tür mit dem Löwenkopf ein leises Klicken.

Überrascht machte er ein paar Schritte rückwärts. Aus den Überresten der Löwenstatue floß eine schwarze zähflüssige Substanz. Neugierig wartete er ab und beobachtete wie der Schatten die Form einer großen Katze mit langen Zähnen und glühenden roten Augen annahm.

"Na sowas. Wer hat Dich denn da eingesperrt, Mieze?" Statt eine Antwort zu geben sprang das Katzenwesen hoch in die Luft, rotierte so schnell um sich selbst, daß es sich zu einem Rad mit scharfen Klingen formte und raste ehe Dante reagieren auf ihn zu.

Der Aufprall warf Dante zurück, aber geistesgegenwärtig drehte er seinen Kopf zur Seite und die Klinge verfehlte ihn um Millimeter. Die Spitze bohrte sich tief in den Boden. "Tja, das war wohl nichts, was?" grinste er überlegen, sprang geschickt auf und ließ Alastor auf die Mitte der Kreatur zuschnellen. Die Schwertklinge glitt ohne Widerstand durch die schwarze Substanz. "Was zum...?" verwirrt blinzelnd starrte er auf die Katze, die unmittelbar vor ihm auf dem Boden saß und aus zusammengekniffenen roten Augen zurückstarrte. Dante schien es als würde ihr Gesicht sich in die Länge ziehen und im letzten Moment sprang er hoch. Erneut entging er dem Angriff nur knapp als die lange schwarze Lanze unter seinen Füßen vorbeischoß. Noch bevor er wieder den Boden berührte hatte er Ebony und Ivory gezogen und eröffnete Dauerfeuer auf das Schattenwesen. Flink huschte die Katze davon, aber Dante schoß weiter bis die Kugeln ihr Ziel erwischten. Tiefes Knurren hallten über den Hof als die Katzengestalt zerfloß und wieder eine schwarze Pfütze auf dem Boden bildete. Dante umrundete den Brunnen und zielte weiterhin auf das Wesen. Plötzlich schossen schwarze Dornen vor Dante aus dem Boden und als er sich zum Ausweichen umwandte hatte der Schatten bereits wieder Katzengestalt angenommen und setzte ihm nach. Dante rollte sich zur Seite, doch da war der Gestaltwandler bereits in Form eines riesigen Mauls über ihm und drohte ihn zu verschluckten. Schnell packte Dante die Schrotflinte, richtete den Lauf nach oben direkt in das finstere Maul und drückte ab. Der Schatten löste sich auf und gab die Sicht auf eine rotglühende Kugel frei. Wie bei der Löwenstatue begann Alastor sich wieder zu rühren. Dante zögerte nicht und griff den Kern in einer Folge rascher Combos an. Er hört nicht eher auf bis der Schatten wieder Katzengestalt annahm. Mit feindseligem Fauchen färbte sich sein Körper dunkelrot. Augenblicklich wandte Dante sich um und lief davon. Im gleichen Moment als die Katze ihn erreicht hatte nahm er seine Teufelsform an und sprang mit einem großen Satz an das Geländer oberhalb des Hofs. Die Explosion unten vom Boden schleuderte ihn über die Brüstung und gegen die Wand. Ächzend rappelte er sich auf und spähte vorsichtig über das Geländer.

Auf dem Boden leuchteten rote und grüne Kugeln und von dem Schatten war nichts zu sehen. Dante sprang auf den Hof und sammelte die Kugeln ein. Durch die heilende Wirkung der grünen Kugeln fühlte er sich sofort besser.


Dann kletterte er hinauf zur Löwentür und stieß sie mit dem Fuß auf. Dahinter fand er ein düsteres Treppenhaus, daß sowohl tief nach unten als auch weit nach oben führte. Dante schwang sich über das Geländer und ließ sich nach unten Fallen. Sicher landete er auf den Füßen und sah sich um. In einer Ecke fand er eine weitere Tür ohne Griff. Nachdenklich betrachtete er die glatte runde Öffnung im oberen Drittel der Tür.
Schließlich bemerkte er eines der Symbole mit den fremdartigen Zeichen auf der anderen Seite des Raums. Mit Alastor aktivierte er das Symbol und plötzlich begann der Boden zu beben. Dante torkelte ein paar Schritte rückwärts nur um sich Augenblicke später auf einer runden Säule wiederzufinden, die in die Höhe schoß.

Knapp unter der Decke des Treppenhauses stoppte der Aufzug plötzlich. Dante drehte sich einmal um sich selbst. Er sprang auf einen kleinen Vorsprung auf dem sich ein eindrucksvolles Schwert befand. Im gleichen Moment verschwand die Säule ebenso schnell im Boden wie sie aufgetaucht war. Dante zuckte mit den Schultern und hob das Schwert auf. Mißmutig stellte er fest, daß es keinesfalls zum Kämpfen gedacht sein konnte. Er steckte es dennoch ein und ließ sich von dem Vorsprung hinunter auf die Treppe fallen. Direkt vor ihm unter dem Vorsprung gab es eine Tür, die sogar einen Türgriff besaß.

Er öffnete die Tür und betrat ein altes Schlafzimmer. Offensichtlich war es früher einmal ein prunkvoll eingerichtetes Zimmer und gehörte vermutlich dem Schloßherren.

Dante erkundete den Raum, fand eine Götterstatue neben dem Bett und einige rote Kugeln auf selbigem.

Die breite Tür auf der anderen Seite war fest versiegelt und trotz aller Mühe gelang es Dante nicht sie zu öffnen.

Statt dessen wandte er sich der unscheinbaren Statue gegenüber zu. Er zog versuchsweise Alastor, doch die Statue zeigte keine Reaktion. Dann bemerkte er die gezackte Öffnung unter der Statue und betrachtete das Todesschwert, das er gerade auf dem Vorsprung gefunden hatte. Das Schwert paßte perfekt. Aus der Statue kullerte wie eine Träne eine kleine gelbe Kugel. Dante hob sie auf und sah sie sich an. Von der Größe her schien sie in die Tür am Boden des Treppenhauses zu passen.

Eine Bewegung links von ihm ließ ihn herumfahren. Dante hielt Alastor griffbereit ... und sah sich seinem eigenen Spiegelbild gegenüber. Er lachte und wandte sich wieder um.

Als er die Tür zum Treppenhaus öffnen wollte hörte er ein Geräusch hinter sich schenkte ihm jedoch keine Beachtung. Erst als er sich sicher war, daß es sich dabei um Schritte handelte und irgendetwas garnicht stimmte, drehte er sich nochmals zu dem großen Spiegel um. Gerade noch konnte er sein Spiegelbild eigenmächtig aus dem Spiegel treten und auf ihn zugehen sehen, als seine Züge verschwanden und es sich in einen mächtigen, dunklen Ritter verwandelte. Dante verhöhte ihn, doch der Ritter betrachtete ihn nur stumm und wies auf die breite Tür. Die Türflügel schwangen weit auf und der Ritter marschierte hindurch. Jedoch nicht ohne Dante mit einer Handbewegung ausdrücklich aufzufordern ihm zu folgen.

Dante ging durch die Tür und stand auf dem Balkon unter dem weiter unten ein runder Hof war in dessen Mitte ein kleiner Brunnen befand. Gegenüber erstreckte sich die Burgmauer, die an einigen Stellen eingestürzt war. Schräg über sich konnte Dante ein Loch in der Decke ausmachen und mit einem geschickten Sprung landete er oben auf der Mauer. Der Ritter war verschwunden und so nahm sich Dante die Zeit sich ein wenig umzuschauen.

Eine Schritte vor sich ragte ein kleines Türmchen in die Höhe, das Dante sofort als Herausforderung  seiner Spingkünste ansah. Er lief um das Loch unter ihm herum und näherte sich dem Vorsprung des Turms in einer geraden Linie. Schließlich nutzte er seine Luftgangfertigkeit um wie auf einer unsichtbaren Treppe an den Vorsprung zu springen. Er hielt sich fest und zog sich in der innere des Turm wo er unmittelbar mit einem blauen Steinsplitter belohnt wurde. Übermütig sprang er auf die Mauer zurück, über deren Rand und hinunter in den kleinen Hof.

Im gleichen Moment als er den Boden berührte vernahm er oben Schritte. Der schwarze Ritter stand auf einem Turm der Burgmauer und beobachtete Dante. Dann startete er abermals stumm den Angriff auf Dante, der sich rasch zur Seite rollte. Der Ritter erhob sein Schwert, das von zuckendem blauem Licht umgeben war, und attackierte Dante.

Dante hielt Alastor lässig in den Händen, bereit zum Gegenschlag. Keine Sekunde zu früh wehrte er den Angriff des Ritters ab nur um verblüfft fast den zweiten Schlag einzustecken.

Er hätte es nie für möglich gehalten, daß jemand seinen Kampfstil imitieren könnte. Doch der schwarze Ritter kopierte nicht nur Dantes Techniken, er bewegte sich als wäre es schon immer seine Art gewesen.

Dazu kam die lange Reichweite seines Schwertes, das Dante immer weiter zurückdrängte.

Schon spürte er in seinem Rücken die kalten Steine der Mauer, da sprang er so hoch er konnte und stürzte mit Alastor voran auf den Ritter nieder.

Der schwarze Ritter war zu langsam um dem Hieb auszuweichen. Dante nutzte die Lücke seiner Verteidigung nahm seine Teufelsform an und startete eine schnelle Folge an Combos auf den Ritter.

Schon fühlte er sich wieder überlegen als seine Angriffe plötzlich geblockt wurden. Im gleichen Moment verschwand der Ritter in blauem Nebel und Dante hörte hinter seinem Rücken ein tiefes Lachen. Er fuhr herum und sah den Ritter auf der anderen Seite des Hofes stehen. Seine behandschuhten Hände glühten blau und eine Lichtkugel schoß auf Dante zu. Er sprang beiseite und stürzte sich auf den Ritter. Doch statt ihn frontal anzugreifen wechselte er im letzten Moment die Richtung, sprang hoch über den Block des Ritters und versetzte ihm bevor er den Angriff abwehren konnte erneut einige Treffer.

Wieder verschwand der Ritter in blauem Nebel, aber diesmal teleportierte er sich auf die nächstgelegene Burgmauer und winkte Dante zu sich. Dante wollte seiner Aufforderung nachkommen mußte sich aber vor den Lichtkugeln des Ritters hüten. Im Halbkreis näherte er sich der Mauer, sprang mit einem Satz hinauf und stellte sich erneut zum Kampf.

Der erbarmungslosen Combo des schwarzen Ritters wich er rückwärts aus und wartete auf die Gelegenheit zum Gegenschlag. Schnell nahm er wieder Teufelsform an und attackierte den Ritter, der sich nun ebenfalls zurückzog. Nachdem er weitere Treffer einstecken mußte teleportierte sich der schwarze Ritter schließlich auf die oberste Ebene der Burgmauer. Und wieder folgte ihm Dante kampfbereit.

Der Kämpf zwischen den gleichwertigen Gegner hätte sich ewig hinziehen können, hätte Dante nicht stets auf den Vorteil seiner Teufelskraft zurückgegriffen. Schließlich war er sich siegessicher genug um einen winzigen Fehler zu machen. Der kurze unaufmerksame Augenblick genügte dem schwarzen Ritter um die Deckung zu durchbrechen und einen gezielten Schlag in Richtung Dantes Hals zu vollführen.

Es gab ein leises Knirschen und das Schwert des Ritters prallte zurück. Aus Dantes Mantel rutschte das Amulett, das er einst von seiner Mutter geschenkt bekommen hatte, und baumelte an seiner Kette um seinen Hals. "Das einzige was mir von ihr geblieben ist. Und jetzt rettet es mir das Leben." dachte er bei sich. Doch mehr überraschte ihn die Verwirrung des Ritters, der den Blick nicht von Dantes Amulett lassen konnte. Plötzlich jedoch riß er sein Schwert in die Höhe und stürmte auf Dante zu. Dieser hob ebenfalls seine Waffe, doch der erwartete Angriff blieb aus. Der schwarze Ritter war verschwunden.

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